„Na, Ibbson?”, fragte Sherlibb Holmes süffisant, “wissen Sie, welcher Begriff da gemeint wird?”

Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern.
Mit einem leichten Lächeln löste er auf: “Ich glaube, dieser ist gemeint.”

„Na, Ibbson?”, fragte Sherlibb Holmes süffisant, “wissen Sie, welcher Begriff da gemeint wird?”

Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern.
Mit einem leichten Lächeln löste er auf: “Ich glaube, dieser ist gemeint.”

„Ein höchst kurioser Vorfall, Ibbson, der die Aufmerksamkeit eines jeden scharfsinnigen Geistes verdient“, begann Sherlibb Holmes, während er in seinem Lehnstuhl die Finger spitzte und durch das Fenster auf sommerschwüle Straßen blickte. „Stellen Sie sich vor: Martin Ostermann, Sprecher des AfD-Stadtverbands Steinfurt, soll, wie die Gerüchte flüstern, Wahlwerbung einer anderen Partei seinen Hund fressen lassen und diesen Akt der Tollkühnheit gar auf Facebook zur Schau gestellt haben, zur Belustigung des Publikums. Ein Verhalten, das, gelinde gesagt, Fragen aufwirft.“
Holmes zog eine Braue hoch und griff nach seiner Pfeife, die er bedächtig entzündete. „Doch hören Sie, Ibbson, die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung. Derselbe Ostermann klagt nun, dass seine Partei – und zwar als einzige – zu einer Bürgerveranstaltung in Steinfurt nicht eingeladen wurde, obwohl man die Teilnahmeanfrage, wie er beteuert, positiv beantwortet habe. Eine merkwürdige Verkettung von Ereignissen, finden Sie nicht?“
Ein leises Lächeln spielte um seine Lippen, während er den Rauch in kleinen Wölkchen zur Decke steigen ließ. „Man könnte fast meinen, die beiden Vorfälle seien gänzlich unabhängig voneinander. Und doch, Ibbson, wie oft lehrt uns die Erfahrung, dass Zufälle selten so zufällig sind, wie sie scheinen? Vielleicht, so scherzt die Stimme des Volkes, hat Ostermanns Hund nicht nur die Plakate, sondern auch die Einladung verschlungen, bevor sie übergeben werden konnte. Ein amüsanter Gedanke, gewiss, doch die Wahrheit, mein Freund, liegt oft jenseits solcher Possen.“
Holmes hatte seine Hände erhoben und schob unsichtbare Gegenstände von einem Ort zum anderen, während er in seinem Geiste die Fakten ordnete. „Was haben wir also? Einen Mann, der sich öffentlich über die Missachtung seiner Partei beklagt, während er zugleich durch provokantes Verhalten auffällt. Ist dies bloße Torheit, Ibbson, oder steckt dahinter ein Kalkül? Die Bürgerveranstaltung mag ihre Gründe haben, die AfD auszuschließen – sei es Missgunst, ein Missverständnis oder gar eine Reaktion auf Ostermanns fragwürdige Eskapaden. Doch ohne Beweise bleibt dies ein Rätsel, das nach weiterer Untersuchung verlangt.“
Als er fertig war, suchte er meinen Blick. „Merken Sie sich, mein Freund: Wer Plakate an Hunde verfüttert, sollte sich nicht wundern, wenn seine Einladungen verloren gehen – sei es durch Missgeschick oder durch die Hand eines misstrauischen Veranstalters. In Steinfurt, so scheint es, wird der Wahlkampf nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten geführt – und manchmal mit einem Hauch von Hundehaar.“
